
Water Rising – Flucht in die Tiefe #01
von London Shah || 429 Seiten || Buch 1 von 2 || Loewe Verlag || Link zum Buch

Die Welt nach der Katastrophe
Wie ist es, Regen, Schnee oder Sonne auf dem Gesicht zu spüren? Und wie sehen wechselnde Jahreszeiten aus und fühlen sich verschiedene Temperaturen an?
Das alles ist der 16-jährigen Leyla völlig fremd, denn seit einer verheerenden Naturkatastrophe steht die Welt komplett unter Wasser. Leyla kennt nur das Leben im versunkenen London – bis ihr Vater festgenommen wird. Zum ersten Mal verlässt sie zusammen mit dem verschlossenen Ari ihre Heimat, um ihren Vater zu befreien. Doch die britische Regierung stellt sich ihnen in den Weg. Mit allen Mitteln will sie verhindern, dass Leyla eine dunkle Verschwörung aufdeckt.
Eine rasante Climate-Fiction für Leser ab 14 Jahren, die ein erschreckendes Szenario darstellt: Was passiert, wenn wir den Klimawandel nicht aufhalten können? Geschickt werden politische Themen wie Diversität und Fremdenfeindlichkeit mit einer packenden Geschichte kombiniert. Düster, actionreich und topaktuell!

Am Ende des Buches bin ich etwas unschlüssig zurück geblieben. Für das Buch habe ich mich entschieden, weil ich Dystopien sehr gerne lese. Auch das Thema hat mich sehr angesprochen, ein Meteorit der auf die Erde stürzt, reißt die Erde in ein völliges Chaos und überflutet die Welt so, dass die Menschen sich vollständig ins Wasser zurückziehen müssen. Die Reise von Leyla beginnt in einer Unterwasser-Version von London.
Das hat mich sehr angesprochen, denn diese Idee hatte ich bisher noch nicht gelesen. Richtig spannend wird es, als man erfährt, dass die Menschen bereits vor der Katastrophe davon erfahren, was ihnen passieren wird und sie sich darauf vorbereiten können. Sie erschufen eine neue Spezies, die Anthropoiden, sie sehen aus wie wir, doch sie sind anders. Wundervoll, hat dem Ganzen noch mal etwas Besonderes gegeben, eine spannende Nuance.
Doch es gab so viele Kleinigkeiten, die mich immer wieder gestört haben, welche dann auch letzten Endes immer wieder etwas meinen Lesefluss beeinträchtigt haben. Frau Shah versucht immer wieder kleine Situationen, Begebenheiten und Augenblicke einzuführen, die keinen besonderen Zweck erfüllen, sondern glaube ich einfach natürlich wirken sollen im jeweiligen Handlungsstrang, in dem sich Leyla befindet. In meinen Augen bewirkt sie leider einfach das Gegenteil damit, viel mehr hätte ich mich darüber gefreut, wenn wir mehr über die Erde erfahren hätten und die Konsequenzen, die mit dem Meteoriten einhergehen. Klar, wir erfahren hier und da, dass die Menschen nicht nach oben können. Aber dafür, dass es als Climate-Fiction eingestuft wird, ist mir das hier jedoch zu wenig Input.
Ebenfalls habe ich das Gefühl, dass sie eher lückenfüllend schreibt. Schreiben ohne wirklich etwas zu sagen. Auch hier könnte man viel mehr darüber schreiben, was für einzelne Gruppen sich seither gebildet haben, gerade weil viel Mangel herrscht, oder im Verlauf, als wir schon mehr von den Anthropoiden wissen, hier nochmal mehr auf einige Sachen eingehen.
Es tut mir wirklich fast leid, dass ich so viel Negatives zu berichten habe. Auch einige Entscheidungen, die der Charakter immer und immer wieder stumpf trifft ohne Rücksicht auf Verluste machen wenig Sinn, zum einen hat sie unglaubliche Angst und alles ist so schrecklich und doch macht sie immer weiter damit, es ist keine Lernkurve keine Entwicklung zu sehen, zumindest in diesem Band nicht. Natürlich kann man sagen, dass gehört zu ihrem Charakter, aber es ist leider einfach nur dumm, egoistisch und um so öfter es vorkommt vor allem leider auch unlogisch.
Ob ich den zweiten Band zur Hand nehme weiß ich jetzt noch nicht, aber auch wenn ich vieles bemängelt habe, bleibt die Tatsache, dass das Thema Unterwasserwelt und die neue Spezies unheimlich spannend sind. Ebenfalls erkenne ich an und bemerkte ich, dass die Autorin hier viel Herz rein gelegt hat, vielleicht wird es eine Mischung aus diesen drei Aspekten sein, warum ich doch noch zum zweiten Band greifen werde.
Empfehlen kann ich dieses Buch nur jenen, die einem Abenteuer die eine oder andere Macke und Eigenheit verzeihen. Ein Abenteuer erleben wir hier auf jeden Fall, eines, das zumindest mit sehr liebevollen und vor allem charmanten Charakteren in Form von Ari (Gott, ich wollte ihn gerne aus dem Buch holen.) bestückt ist.


2 Kommentare
Lisa von Prettytigers Bücherregal
Hallo liebe Book Witch 🙂
Wie schade, dass dich der erste Band nicht ganz überzeugen konnte. Ich fand die Reihe überraschend gut und habe beide Bände gerne gelesen, auch wenn ich deine Kritik gut nachvollziehen kann.
Liebe Grüße
Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)
Little Book Witch
Hallo liebe Lisa,
ach naja : D so gehen Meinungen immer auseinander. Aber ich konnte ja auch einiges an positiven Dingen mit nehmen : )
Danke für deinen Besuch ich habe mich sehr gefreut.
Liebe Grüße
Book Witch